Es ist nicht nur Marketing, dass viele Senioren der jüngeren
Generation ihr Leben aktiver und vor allem selbstbestimmter ERLEBEN möchten.
Der Spruch „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“ bewährt sich,
denn nach einer Umfrage empfinden Senioren heute sich fitter, was sich auch
positiv auf das Immunsystem und das geistige Wohlbefinden auswirkt. Es muss
nicht unbedingt Sport sein, der aktiv betrieben wird. Auch Spaziergänge oder
Tanzen wirken anregend, der Sauerstoff, den wir dabei aufnehmen, hat positiven
Einfluss auf unseren Körper und hinzu kommt, dass man bei all diesen
Tätigkeiten auch auf Gleichgesinnte trifft.
Wer Angst hat, vom inneren Schweinehund (und der meldet sich
bestimmt) überrollt zu werden, kann sich ja zum ungezwungenen Austausch auf der
Parkbank verabreden. Früher belächelt, finde ich solche Orte heute sehr
inspirierend und wichtig, denn in unserer schnelllebigen Zeit wird ohnedies zu
wenig miteinander gesprochen. Dabei genügen schon ein paar Worte, Gesten, ein
Lächeln, um jemanden nahe zu kommen. Oftmals erlebe ich die Einsamkeit vieler
Senioren, die dankbar sind, sich austauschen zu können und denke, warum zieht
sich jeder in seine eigenen vier Wände zurück und nimmt in Kauf, dass er lieber
einsam ist als sich mal mit dem anderen zu fragen, ob es nicht gemeinsame
Interessen gibt. Ein Konzert, schlichtweg ein Besuch in einem Cafe oder ein
Stricknachmittag. Zu zweit die Nachmittagsshow im Fernsehen ansehen bringt mehr
Spaß als sie allein anzusehen und sich dabei zu ertappen, ohnehin nicht
aufzupassen. Oft geht es allein um die Geräuschkulisse, das trügerische Gefühl,
sich nicht „allein“ zu wissen.
Also, gehen Sie raus, packen Sie den Regenschirm ein oder
die Sonnenbrille und nehmen Sie sich vor, sich mal unverbindlich auf kurze
Begegnungen einzulassen. Mit Hundebesitzern, den neuen Nachbarn, der
Verkäuferin im Supermarkt oder greifen Sie zum Telefon und rufen Sie jemanden
an, von dem Sie schon länger nichts gehört haben. Vielleicht hat sich auch
dieser jemand zurückgezogen und weiß nicht, wie er den Anfang wagen soll … raus
ins Grüne. Die Sonne auf der Haut spüren, oder die Regentropfen auf der Jacke
und wenn Sie einen Regentropfen auf Ihrer Wange laufen haben, schließen Sie die
Augen und spüren Sie das LEBEN. Achten Sie auf die Geräusche um sich, Gerüche,
die Marmorierung der Parkbank – bewusst etwas wahrnehmen führt uns dazu, auch
mit uns achtsamer zu sein. Darum, achten Sie auf sich und tun Sie sich etwas
Gutes. Um den Tag mit neuer Freude und vor allem Neugier zu erfahren.
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