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Mittwoch, 15. Mai 2013

Unfallverhütung in der Wohnung - ohne große Kosten

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ein weiser Spruch meiner Großmutter, die stolze 92 Jahre alt wurde. Und gerade in den eigenen vier Wänden ist man nachsichtiger als sonst, doch ich darf an die aktuelle Statistik erinnern: Jeder 5. Senior 65+ verunglückt an den Folgen eines Unfalls innerhalb der eigenen Wohnung. Aus Gesprächen und Erzählungen ist mir bewusst, dass diese Zahlen sicher erschreckend sind, aber sie sollen  nicht erschrecken, sondern aufrütteln. Ich weiß, dass man an vielen Gegenständen, an Vertrautem hängt, sich davon nicht trennen will oder jegliche Änderung als ein Verrat an der eigenen Vergangenheit bezeichnet?! Doch lieber auf direktem Weg zum Bett, zur Couch oder einem Stuhl zu gelangen, wenn es einem nicht gut ist, sind wichtiger.

Das mit den quer durchs Zimmer laufenden Kabeln hab ich schon einmal erwähnt, aber defekte Küchengeräte sollte man ebenfalls nicht ignorieren. Es sind Kosten, ja, aber lieber ein neues Gerät kaufen oder auch reparieren lassen, als tatsächlich das Risiko eingehen, sich zu verletzen oder schlimmeres! Für ein paar Euro gibt es jedem Baumarkt Ihres Vertrauens Kabelschellen und die Stolperfalle ist beseitigt. Mit offenen Augen durch die Wohnung gehen und schauen, wo sich Gefahrenquellen verbergen können. Oft helfen auch kleinere Helferlein wie ein doppelseitiges Klebeband, mit dem man ständig rutschende Teppiche oder Türmatten fixieren kann. Reiniger oder andere gefährliche Flüssigkeiten nicht in andere Flaschen umfüllen!

Sehen Sie kleinere Veränderungen nicht als lästiges Übel des Alterns, sondern als sinnvolle Investition, um auch die nächsten Jahre in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Optimale Sitzhöhe mit 45 - 55 cm bei Betten, Sitzgarnituren - bevor Sie die Hände zusammenschlagen wegen der Kosten: Vielleicht bietet sich ein Tischler an, entsprechende Erhöhungen zu machen. Kostet keine neue Couch und Sie werden sich leichter tun beim Auf- und Niedersetzen, beim Schlafengehen. Nicht jeder Umbau muss Unsummen verschlingen. Tauschen Sie sich mit Nachbarn, mit Angehörigen oder Seniorenberatungsstellen aus, ob es Alternativen gibt.

Man kann auch vorbeugen - ein Duschhocker ist keine Schande, sondern im Gegenteil angenehm und lädt zu längerem Duschen ein. Zusätzliche Haltegriffe und rutschfeste Einlagen sowie Badematten verleihen zusätzlich Sicherheit.

Und wer keine herablassbaren Vorhangkarniesen oder Schienen hat - vielleicht findet der nette junge Mann von nebenan bereit, zu helfen? Kostet eine Tasse Kaffee und inkludiert im Idealfall einen netten Plausch. Und einen Kontakt mehr im persönlichen Netzwerk, denn auch wenn das Telefon griffbereit steht oder die Alarmglocke am Handgelenk für das Notruftelefon "parat" ist - manchmal ist es auch gut zu wissen, dass gleich an der Tür nebenan eine freundliche Person wartet, wenn man Kaffee und Kuchen nicht allein essen möchte.

In den nächsten Tagen blogge ich noch mehr über Möglichkeiten, wie man seine Wohnung altersgerecht "pimpen" kann, aber eines nochmals ganz deutlich gesagt: Werten Sie sich bitte nicht ab, weil man sich manchmal schwerer tut im bislang gewohnten Lebensablauf. Es ist eine Stärke, die bei anderen viel Anerkennung und Bewunderung auslöst, wenn man aktiv seine Wohnung auf die nächsten Jahre vorbereitet. Warum sollte ich mir den Alltag erschweren? Mich Tag für Tag aus dem geliebten Sessel plagen, wenn ich es "leichter" haben kann? Wichtiger sollte Ihnen sein, dass SIE allein mit einem guten Gefühl sagen können: Hier fühle ich mich wohl, hier lebe ich gern UND ich werde gern alt. Also, achten Sie auf Ihre Gesundheit und verbessern Sie Ihren eigenen Wohnkomfort altersentsprechend oder vorbeugend, um Ihre Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden zu gewährleisten.

Apropos, hat der Nachbar schon gefragt, wer so schön singt?? Vorgestern hab ich wieder gelesen, dass Singen den Kreislauf in Schwung bringt. Also, ich bin dabei! Es muss auch kein Schlager sein, gerne auch ein Kinderlied, das vertraute Erinnerungen weckt oder eines von den vielen schönen Wander- und Bergkameradenlieder, die ich kürzlich mit Freuden wieder in einem Praktikum inmitten einer Gruppe von Demenzpatienten gemeinsam singen durfte. Es war ein schöner Nachmittag, der mir ans Herz geht, wann immer ich dran denke.

Alles Liebe und einen schönen Nachmittag. Kommen Sie gesund und fröhlich durch den Tag.

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