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Samstag, 18. Mai 2013

Ehrenamtlich arbeiten als Senior?

Warum nicht? Ist es nicht besser, etwas Sinnvolles zu tun, wenn man Interesse hat anderen Menschen zu helfen? Seinen Tag zu bereichern? Bevor es falsch ankommt - nicht jeder will ehrenamtlich tätig werden, auch das ist absolut in Ordnung.

Die Zahl der ehrenamtlichen und unbezahlten Helfer steigt nach wie vor, das ist wichtig und in vielen Bereichen unseres Lebens wären wir sogar mit einer plötzlichen Kluft überwältigt, wenn die freiwilligen Helferlein fern blieben. Das hat nichts mit dem sogenannten Helferlein-Syndrom zu tun, sondern einfach etwas mit der Einstellung eines Menschen. Viele wollen nicht stillsitzen, weder im Alter noch im Alltag und auch für Senioren gibt es immer mehr Projekte und Ideen, sich mit wichtiger und lebenslanger Erfahrung in beruflichen, aber auch zwischenmenschlichen Bereichen, einzubringen.

Es gibt Oma- und Opababysitter-Dienste, aber auch Vorlesegroßeltern, die für die Grundschüler ein sehnsüchtig erwarteter Fixpunkt auf dem Stundenplan geworden ist. Ich selbst habe meine Großeltern mittlerweile verloren und bedauere, dass ich nicht mehr fragen kann - nach ihrer Geschichten, den Erlebnissen ihrer Generation, so schlimm sie oft auch gewesen waren. Meine Mutter wollte eine Biographie schreiben über ihr Leben, damals hatte ich sie ausgelacht, unwissend, wie nah mir Biographiearbeit und Senioren einmal sein würden. Heute, ich sage es ganz ehrlich, tut es mir in der Seele weh, dass ich nicht mehr alles weiß, was sie mir aus ihrem Leben und meinen ersten Jahren erzählt hat. Verzeihung, ich schweife ab - das mit der Biographiearbeit sollte mal ein eigenes Thema im Blog werden, es ist wichtig.

Warum ich darauf überhaupt gekommen bin - was für viele Kinder selbstverständlich ist, sind Großeltern. Sie sind oft eine unsichtbare Stütze ihrer Kinder, ihrer Enkel und Urenkel und sind unersetzlich. Ich kenne traurige Kinderaugen, die fragen, wie denn der Opa gewesen ist. Mein Vater starb mit 38 Jahren an Krebs. Meine Kinder haben ihn niemals kennengelernt. Und obwohl sie den Vater meines Ex-Mannes haben, fehlt doch ein Teil der Familie.

Mittlerweile gibt es auch Angebote, sein fachliches - in vielen Berufsjahrzehnten erworbenes Wissen - Knowhow einzubringen. Bei Jungunternehmergründungen z.B.  oder bei Beratung auf verschiedenen Sparten von Betrieben. Machen Sie sich doch mal schlau, wenn Sie darüber nachdedacht haben, womit Sie Ihrem eigenen vernachlässigten Hobby oder Thema wieder näherkommen können.

Man kann es auch mit Reisen und Helfen verbinden - in aller Herren Länder kann man für ein Austausch-Programm reisen, in Afrika, Asien oder Australien, natürlich auch in Europa, gibt es diverse Plattformen und Unternehmen, die den Wunsch den Ärmsten der Armen auf nachhaltige und sinnvolle Weise helfen möchten, unterstützen.

Oder man verbindet verschütt gegangene Wünsche mit lebensbejahenden Entscheidungen: Studieren! Warum nicht? Es klappt vielleicht bei den jüngeren Studenten leichter mit dem Merken, aber Übung macht den Meister und wichtig ist, dass das Studium, egal ob Archäologie oder Psychologie, Spaß macht. Ich sehe im fortgeschrittenen Alter eines Senior-Studius sogar einen ganz großen Vorteil. Man kann aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen, weiß bereits, was man sich zutrauen kann und welche Stärken und Schwächen man besitzt. Und wissen Sie was? Sie sind definitiv nicht allein! Und wenn doch - egal, die ersten Tage wird man vielleicht belächelt, aber das Lächeln wird begeistertes Klopfen auf dem Pult folgen.
Und eines Tages sitze ich ebenfalls dort - Geschichte und Archäologie, ja, auch ein langgehegter Traum, aber meine Liste ist lang. Einiges konnte ich mir in den letzten Monaten erfüllen, dazu mal später mehr.

Egal, ob Babysitter, Vorleser, 3-Welt-Helfer, Student oder Pionier in gänzlich neuen Gebieten - wagen Sie`s! Das Leben ist zu kurz, um darüber nachzudenken, ob man es vielleicht mal probieren sollte!
Just do it!

Wenn ich an meine Praktika zurückdenke - was man jetzt nicht wirklich mit ehrenamtlicher Arbeit vergleichen kann - allein die glücklichen Gesichter zu sehen, weil jemand einem zuhört, seine Hand hält, einfach da ist. Allein das war ein gutes Gefühl und ich denke, Ihnen geht es nicht anders?!

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