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Dienstag, 1. Oktober 2013

Wie Demenzpatienten ruhig gestellt werden - und viele sehen zu ...

Oft hilflos, weil sie selbst im System stecken, ja. Aber wer gibt diesen Menschen eine Stimme?
Die gestrige ARD-Dokumentation "Rechtlos und ausgeliefert" zeigte die Behandlung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, und welche gnadenlose Rolle dabei Tabletten spielen.

Vor knapp zehn Minuten hat die ARD-Pressestelle meinen Twitter-Beitrag an knapp 16000 "Mitleser" geschickt.

Hier nochmals der Link zum Film, der auf der ARD-Mediathek online zum Ansehen steht. Dann verstehen Sie meine Wut!
http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/br/rechtlos-und-ausgeliefert-schicksal-demenz-100.html

Ab einem gewissen Level könnte niemand von ihnen mehr einwilligen in die Verabreichung von Tabletten, Angehörige werden nicht informiert. Die Patienten werden "ruhiggestellt". Nichts Neues, nein. Aber der Widerstand wächst - und das ist gut so. Ein Mann kämpft für die Gerechtigkeit, die seiner Frau nicht widerfährt. Die mächtige Lobby dahinter ...

Und was mich zusätzlich aufregt: Es gäbe nachweislich deutlich billigere Alternativen für eine bessere, menschliche Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen, aber die werden kaum unterstützt. Gütersloh ist ein Paradebeispiel und ich bedanke mich an dieser Stelle für die Menschen, die das ermöglicht haben. Es bestärkt meinen langgehegten Wunsch, solche Alternativen auch in Wien auszubauen. Wer die Hilflosigkeit, aber auch das Glück solcher Menschen einmal erlebt hat, das sie in Momenten der persönlichen Freiheit, ohne Pillen, ohne Einschränkung soweit möglich, zeigen ...

Allein schon, dass die WHO schriftlich darauf hinweist, dass gewisse Medikamente bei Demenz NICHT verabreicht werden dürfen, dass manche Medikamente zu einer Übersterblichkeit (!!!) führen - hallo? Ist da niemand? Da geht es nicht mehr um Kosten, da geht es um das Recht des Einzelnen. Was kommt als nächstes? Schulkinder ruhigstellen? Aufmüpfige Kollegen?

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