Ich bin diplomierte SeniorenCreativAnimateurin und bald auch LIMA-Seniorentrainerin. In meiner Praktikumszeit habe ich sehr viele nette Menschen über 55+ kennengelernt und eines hat mich sehr traurig gemacht. "Ich kann nimma." "Wozu denn?" "Ist doch schon viel zu spät!"
So, meine lieben Herrschaften. Ich weiß, die Gehirnzellen rosten langsam ein, die Knie tun weh und auch das Kreuz versaut einem so manchen Tag, aber - nicht alles was über 55+ ist, gehört zum alten Eisen!
Das Leben ist vielleicht schwieriger geworden, mühseliger und es wird nicht länger, aber - wird es nicht höchste Zeit, auszukosten, was einem das Leben bietet? Wir müssen nicht bei den ersten dabei sein, wir müssen nicht laufen, um ans Ziel zu kommen, denn auch die langsamen erreichen es! Vertrauen Sie mir ein paar Minuten Ihrer Zeit an und warten Sie ab, was geschieht: Wir werden gemeinsam etwas gegen Vergesslichkeit tun, unsere Gelenke auf Trab bringen und vor allem - gemeinsam lachen.
Wetten, dass ...? FOLGEN Sie mir und gemeinsam werden wir den jungen Spunden zeigen, was 55+ wirklich bedeutet. Reife, Erfahrung, Wissen, aber vor allem die Weisheit, das Geschenk anzunehmen jeden Tag auszukosten. Hand aufs Herz - würden Sie einen lang gelagerten Rotwein in den Abfluss schütten? Sicher nicht!
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein solcher Wein und lagern seit vielen Jahren. Endlich kommt der Augenblick der Wahrheit und der Winzer öffnet die erste Flasche. Sie dürfen in die "Freiheit". Schließen Sie die Augen und atmen Sie das würzige Aroma ein, das Sie umgibt. Was würden Sie in diesem ersten Augenblick des Atemzugs in der Freiheit am liebsten tun? Wertschätzen Sie Ihr Alter und sehen Sie es nicht als Schwäche an, als Makel. Woran immer Sie als Erstes gedacht haben - träumen Sie weiter davon, lassen Sie sich nicht von schmerzenden Gelenken oder Krankheit abhalten, sich das gedanklich vorzustellen, was Ihnen so wichtig ist.
Woran habe ich gedacht? An einen dunklen, kühlen Weinkeller im wunderschönen Siena, das ich vor einigen Jahren zum ersten Mal besucht habe. Ich habe mir vorgestellt, wie ich durch die unterirdischen Wasserlabyrinthe streife und wie mich das Rauschen des Wassers durch die Dunkelheit führt. Ich habe darauf vertraut, einen Ausgang zu finden und tatsächlich finde ich mich vor Beginn des Palio, des großen Pferderennens, auf der muschelförmigen Piazza wieder.
Woran haben Sie gedacht? Was haben Sie gespürt?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Sonntag - genießen Sie ihn und überlegen Sie, was Sie vom Träumen UND vom Tun abhält?
Alles Liebe
Ihre Manu
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